Neptun Staatspreis WasserKREATIV Waldviertel verliehen

Auszeichnung für Kunstwerke mit Regions-Bezug

In enger Partnerschaft mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft vergab die Privatbrauerei Zwettl die Sonderauszeichnung „WasserKREATIV im Waldviertel“. Die von Zwettler ins Leben gerufene Innovation im Rahmen des etablierten Neptun Staatspreises für Wasserschutz wird an Kunstwerke mit regionalem Bezug vergeben. Zwettler ist Partner der Kunstkategorie des Preises, der sich dem Schutz der Ressource Wasser widmet und innovative Ideen zum schonenden Umgang mit dem kostbaren Nass auszeichnet. Regina Hügli ging mit ihrem Zyklus „Auf des Wassers Scheide – Lichtzeichnungen der europäischen Hauptwasserscheide“, die mitten durch das Waldviertel verläuft, als Siegerin hervor. Eine Expertenjury hat in einem mehrstufigen Verfahren aus 91 Einreichungen die Preisträgerin ermittelt.

Regina Hügli konnte sich bereits in der Gesamtkategorie Kunst den ersten Platz sichern. Karl Schwarz zu dem erfreulichen Sonderfall: „Das Projekt von Regina Hügli hat zwei getrennt voneinander agierende Jurys überzeugt, das freut uns ganz besonders.“ Als engagierter Kunstsammler ist er davon überzeugt, „dass Kunst einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung im Umgang mit Wasser leisten kann.“

„Der Neptun Wasserpreis wurde heuer erstmals als Staatspreis vergeben und zeigt unglaublich viele innovative Ideen zum Thema Wasser. Besonders interessant sind die Kunstprojekte, die mit dem Neptun Staatspreis für Wasser ausgezeichnet wurden und den Wert des Wassers spannend und an neue Zielgruppen vermitteln. Wir freuen und bedanken uns für das Engagement der Privatbrauerei Zwettler, die den Wasser-Staatspreis und diese Kunstkategorie wesentlich unterstützt,“ betont Wasserminister Norbert Totschnig.

Rudolf Damberger, Marketingleiter der Privatbrauerei Zwettl und Generalsekretär DI Günter Liebel, BM für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft übergaben den Preis an Regina Hügli
Der Siegerpreis aus Waldviertler Kirsch-Holz

Wasserschutz ist nicht verhandelbar

Dass trotz der Regenfälle der vergangenen Monate auch eine wasserreiche Gegend wie das Waldviertel zunehmend vom Klimawandel betroffen ist, ist augenscheinlich und wird von allen ExpertInnen bescheinigt. „Wasser ist für uns alle eine unschätzbar wertvolle Ressource. Wir widmen uns intensiv dem Schutz des flüssigen Goldes“, so Karl Schwarz zu seinem Animo. „Nur durch sorgsamen Umgang mit Wasser sichern wir das natürliche Vorkommen auch für die nächsten Generationen.“ Karl Schwarz betont, „dass wir als Brauerei das Glück haben, auf eigene Quellen zurückzugreifen zu können.“ Die Brauerei setzt laufend Maßnahmen zur Sicherung der Brauwasserqualität und baut das hauseigene Wasserwerk aus

„Ich möchte Regina Hügli zu ihrer Auszeichnung nochmals herzlich gratulieren. Neben den vielen fachlichen Projekten, die mit dem Staatspreis ausgezeichnet wurden, ist sie die erste, die den Staatspreis-Titel für Wasserkunst trägt. Sie leistet mit ihrem Lichtprojekt „Auf des Wassers Scheide“ einen wertvollen Beitrag zur Wasserbewusstseinsbildung, die in Österreich eine große Bedeutung hat.“

Generalsekretär Günter Liebel

Kunstwerk „Auf des Wassers Scheide“

In der Kategorie „WasserKREATIV im Waldviertel“ wurden zeitgenössische, künstlerische Werke aus den Sparten Architektur, Bildende und Darstellende Kunst, Literatur und Medienkunst, die sich mit Wasser auseinandersetzen und einen expliziten Waldviertel-Bezug aufweisen, eingereicht. Regina Hügli setzte sich mit „Auf des Wassers Scheide – Lichtzeichnungen der europäischen Hauptwasserscheide“ durch. Acht Lichtzeichnungen zeigen den Verlauf der europäischen Hauptwasserscheide in nächtlichen Landschaften. „Auf den fotografischen Langzeitbelichtungen hat Regina Hügli die unsichtbare Linie der Wasserscheide sichtbar gemacht. Unter anderem auch mit Aufnahmen aus dem Ort Schweiggers bei uns im Bezirk Zwettl“, so Karl Schwarz.

„Meine Beschäftigung mit der Wasserscheide ließ mich verstehen, wie grundlegend wir durch Wasser und Gewässer miteinander verbunden sind, und wie sehr wir auch kulturell durch Gewässer geprägt sind, da sich kulturelle Räume historisch entlang von Strömen und Flussläufen entwickelt haben. Wasser durchfließt Grenzen – die Grenzen zwischen Nationen genauso wie die zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Lebensformen. Wie wir mit Gewässern und Wasser umgehen, hat durch diese Verbundenheit eine große Tragweite. Mit meinem Verein One Body of Water setze ich mich dafür ein, die Kommunikation transdiziplinär und grenzüberschreitend zu fördern, um mit Wasser und Gewässern respektvoll und gemeinschaftlich umzugehen“, so Regina Hügli zur Herangehensweise an das preisgekrönte Projekt. Darüber hinaus ist Regina Hügli beim in Kottes im Waldviertel ansässigen Verein 4REST engagiert, der sich für Kunstprojekte und Kunstvermittlung im Austausch mit der ländlichen Bevölkerung einsetzt.

Wasserscheide in Schweiggers im Waldviertel
Wasserscheide in Schweiggers im Waldviertel
Wasserscheide in Recourt Langres in Frankreich
Wasserscheide in Recourt Langres in Frankreich

Nordsee oder Schwarzes Meer?

Die mitteleuropäische Wasserscheide verläuft quer durch das Waldviertel. Hier entscheidet sich, ob ein Fluss in Richtung Donau und damit in das Schwarze Meer oder aber in die Elbe und in weiterer Folge in die Nordsee fließt. Die kontinentale Hauptwasserscheide markiert eine topografische Schwelle und eine Übergangszone zwischen großen europäischen Kultur- und Wasserräumen.